Nach dem Auschlafen war die erste Mission leckeres Frühstück zu jagen und trinkbaren Kaffee zu finden. Das Internet war der Meinung, dass es beides im Brooklyn Café geben würde, also ab dahin. Das winzige Café hatten wir beim ersten Rundgang durch die Stadt schon gestern gesehen und haben uns heute reingewagt. Fazit: winziges Café, das anscheinend hauptsächlich von Expats, finnischen Hipstern und verzweifelten Touristen auf der Suche nach akzeptablen Frühstück frequentiert wird. Als Start in den Tag gut und nach Bagel und Kaffee ging es ab an den Hafen, um die Fähre nach Suomenlinna zu nehmen. Auf mehreren kleinen Inseln kann man die Festungsanlage aus dem 18. Jahrhundert besuchen. Heute waren die Touristen fast ausschließlich mit größten (und teuersten, also „meiner ist größer als deiner“) Teleobjektiven bewaffnet und in Stellung, um die Abfahrt der Segelboote festzuhalten, die bis heute beim „Helsinki Tall Ship Race“ im Hafen lagen und sich heute wieder auf den Weg in die Heimathäfen gemacht haben.
Nettes, aber doch recht langsames Spektakel, das wir uns deshalb auch nicht komplett angeschaut haben. After all: es sind Schiffe, die langsam fahren. Nebenbei haben wir also die Inseln und die Festung erkundet und uns im Spiel: Jacke an/Jacke aus/Sonnenbrille auf/Sonnenbrille ab, geübt. Denn eins kann das finnische Wetter: dramatische Wolkentürme vor die Sonne schieben, sobald es angenehm warm ist, um dann kurz zu nieseln und wieder ein paar Minuten schönsten Sonnenschein zu bieten.
Abends dann wieder mit der Fähre zurück zum Hafen, in der Hoffnung dort auf dem Markt etwas zu Essen zu finden. Leider war der Markt schon zu, wir mussten also improvisieren und ein Restaurant suchen. Wir waren bereit unsere harten Euros auszugeben und teuer Essen zu gehen. Aber: die Auswahl war doch etwas beschrenkt, wenn man nicht nur Fisch essen mag. Die gefüllte Zwiebel zu 25€ schien nicht so verlockend, und 40€ für ein unspezifisches Rentierfleisch als einzige Alternative schien nicht allzu verlockend.
Also sind wir in die berühmte Brygerryen, sprich Brauerei gegeangen. Da denk man sich: Bier und günstiges Essen. Naja, günstig ist in Helsinki immer Interpretationssache. Die Bryggerywurst med Sauerkraut hat mal sportliche 12,50€ gekostet. Aber gut, wenn die Finnen Eins anscheinend nicht können, dann Essen und alles, was mit Essen zu tun hat. Crazy peeps…