Dass die Fine nicht einfach sind, wissen wir ja mittlerweile. Aber der heutige Sonntag hat es dann nochmal schwieriger gemacht: alles zu. Also Einkaufen hätte funktioniert, nur eben Essen nicht. Weil, wozu soll man auch essen? Als Finne. Der Plan war deshalb, die Fähre nach Tallinn zu nehmen. 2 Stunden Überfahrt in die Sowjetunion äh nach Estland und kein Geld tauschen. Danke Euro!
Also einen widerlichen McDonalds Kaffee mit einem noch widerlicheren Egg McMuffin geholt und auf zum Hafen. Helsinki ist ja glücklicherweise die Stadt der kurzen Wege. Auf die Fähre (übrigens identisch und austauschbar mit jeder anderen x-beliebigen Fähre) und dann zwei seeeeehr unbequeme Stunden verbracht.
Wetter bei Ankunft: könnte besser sein, regent aber nicht. Schnell merkt man, dass auch Tallinn eher klein ist, zumindest der für Tagestouristen interessante Altstadtteil. Praktisch.
Erstes Fazit zu Tallinn (Altstadt): schön, mittelalterlich, schön mittelalterlich. Lohnt sich. Typische Mitbringsel haben wir mal ausgelassen, denn die waren eher seltsam und viel gruseliger Bernsteinschmuck. Da will man mal seine harten Dollari unters Volk bringen, und dann haben die schon eine halbwegs stabile Währung. Fies.
Auf jeden Fall sind wir viel gelaufen, immer hin und her und hoch und runter. Hunger hatten wir dann auch. Und weil Tallinn nicht Helsinki ist, gibt es hier auch Restaurants zu akzeptablen Preisen. Gut, die in der innersten Innenstadt waren eher typische Touristenläden. Nicht unbedingt schlecht, aber eher fleischlastig und simpel. Unsere Wahl fiel dann auf was sowjetisches russisches. Vom allgemeinen Eindruck auch eher gehoben, weil an ein Boutique-Hotel angeschlossen. Zweifel hatten wir auch nach der Bestellung noch, aber dann gabs Blini, Pelmeni und Borsch. Lecker und viel und fancy. Und Bier und Vodka. Auf meine nette Frage hat mir der Kellner auch gesagt: „I could give you Estonian vodka, but it’s not of very good quality“. Ehrlich. Also doch der russische. Lenin’s Best. Stalin’s Selection. Moscow’s Finest. Sowas in der Richtung. War gut.
Die Rückfahrt war auch wieder unspektakulär und es waren auch nur wenige volltrunkene Finnen an Bord. Nur Bier und andere Alkoholika haben sie gekauft, als würde es kein morgen geben. Naja, wenn sie meinen. Aber in einem Land, wo man nach 21h keinen Alkohol mehr bekommt…