Vor 4 Jahren wurde er uns erstmals angepriesen. Die Münder wurden wässrig gemacht. Die Hymnen wurden gesungen. Wir waren heiß drauf. Nur hingelaufen ist mit uns keiner. Aber jetzt, 2022, war das Jahr. Das Jahr, in dem wir ihn endlich sehen sollten, den *trommelwirbel* Tappenkarsee.
Klingt übertrieben, aber war tatsächlich irgendwie so. Nur, dass natürlich niemand in böser Absicht nicht hingelaufen ist, sondern eher, weil es sich nie ergeben hat. Falsches Wetter, zu viele Kinder, nicht genug Zeit. Dieses Jahr allerdings standen die Sterne günstig, denn das Wetter war bewölkt aber trocken, die Kinder 1 und 2 konnten einen Hoftag mit Opa machen, und wir sind akzeptabel früh losgekommen.
Ab also Richtung Jägersee. Dort kann man dann entweder die Maut von 6 € zahlen, um sich die 4(?) km Forststraße zu sparen und direkt am Fuß des Berges zu parken. Oder man parkt umsonst und geht 1 Stunde eine schotterige Forststraße entlang. Wir haben uns für Option 1 entschieden, denn irgendwie wirkte die schotterige Forststraße auf uns unattraktiv (und wir mussten ja Zeit sparen; wegen Opa). Wer da den Überblick über die Menge der Autos behält, wissen wir nicht. Was wir allerdings gemerkt haben, ist, dass der Parkplatz bei unserer Ankunft schon eher zum Bersten gefüllt war. Egal, geparkt, wo es ging, und die ersten 4 Punkte an der Schwabalm erstempelt.
Anschließend die Wandersachen angelegt und los. Der Weg ist vielleicht technisch nicht sonderlich anspruchsvoll, aber er ziehhhhhhhhhhhhhht sich ein wenig wie Kaugummi. Es geht erst mal wieder schotterig durch den Wald los – das noch nicht sehr steil – und geht dann in ebenso schotterige Serpentinen über – die aber in steil. Warum genau diese Wanderung im Kinderleicht Wandern Heftchen des Wagrain-Kleinarler-Tourismusverbandes beworben wird, haben wir uns schon gefragt. Allerdings sind unsere Kinder im Gerade-kurz-vor-Schule-Alter vielleicht auch einfach noch nicht die Zielgruppe – denn uns haben genügend Kinder überholt, für die das anscheinend wirklich kinderleicht zu wandern ist.
Die sehen alle aus, als würden die gut riechen.
Elena über die Wanderer, die uns beim Aufstieg entgegenkamen
Egal, wir haben uns davon nur mittelmäßig entmutigen lassen und sind irgendwann nach der letzten Kehre (die gab es übrigens häufiger) im Tappenkarseetaldings gelandet. Welches, um den Bogen zu den Erzählungen von vor 4 Jahren zu schlagen, tatsächlich den Erzählungen standhielt. Ein bisschen atemberaubend, wenn man es zum ersten Mal sieht.
Wir haben jedenfalls gleich die erste Stempelstation angesteuert und uns die 10 Punkte für den Tappenkarsee gesichert. Anschließend am See entlang zur Tappenkarseealm, wo wir uns weitere 12 Punkte erstempeln konnten, und dann die Ladies am Ufer zurückließen. Um nämlich noch 25 Minuten Richtung Tappenkarseehütte zu wandern, die, bereits in Sichtweite, mit den letzten 12 Punkten des Tappenstempelkombinats lockte.
Kurz in der Alm eingekehrt und dann auf den Rückweg gemacht. Der ist weniger schweißtreibend (man riecht also wahrscheinlich wirklich besser), nervt aber damit, dass es immer nur noch nach unten geht und einem irgendwann die Zehen wehtun.
Fazit: sehr sehr lohnenswerte Wanderung, technisch nicht zu anspruchsvoll, Kondition hilft, Zähigkeit auch, und mit in Kombination 38 Wandernadelpunkten ein high value target.
Ich mag übrigens das Wort schotterig.
24. Juli 2022
Eine Antwort auf „Tappenkarsee. Endlich.“
Schön 👍🏻😃