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2021

Süße Oliven

Was läuft denn falsch mit diesem Land? Lust auf Oliven? Klar, gern. Welche? Ganz schlicht, nix gefülltes oder so. Okay. *verpackungauf *oliveinmund *draufbeiß Bäh! Süß?!?

Aus irgendeinem Grund kann man hier gezuckerte Oliven kaufen. Und aus irgendeinem Grund heißt Salz hier zout und süß zoet. Und irgendwie liegt jedem zurechnungsfähigen Erwachsenen ja hoffentlich der Gedanke „Salzige Oliven? Jut, passt.“ wohl etwas näher als „Mh, jetzt ein paar süße Oliven.“ Meine ich zu meinen. Aber gut, man lernt nie aus (hätte auf diese Lektion verzichten können, aber okay).


Egal, Tag 2. Wie angekündigt sehr strandlastig, Wetter war durchwachsen. Gebuddelt, Surfer beobachtet, eingekauft (unter anderem süße Oliven), Sauna angeschmissen (Aufgussgeschmacksrichtung übrigens „Hamam“), nochmal zum Strand. Oh, und einen ökologisch wertvollen Einweggrill im Holzstamm erworben, um damit wie gewünscht Marshmallows zu grillen. War am Ende etwas schwierig, weil es hier ganz unerwartet ganz windig ist, aber ging am Ende doch, ohne Dünen oder Häuser in Brand zu setzen. Zungenspitze dabei verbrannt. Anschließend noch eine Abendsauna und dann tiefenentspannt ins Bett.


Tag 3. Besseres Wetter, erstmal Handtücher gekauft (gibt hier im Haus nämlich sehr wenige, i.e. keine). Anschließend dann zum Strand. Nicht aber, ohne vorher noch zwei existenzielle Einkäufe zu tätigen: 1) stabileren Spaten und 2) Lenkmatte (womit ich jetzt endlich das Browsertab von lenkmatte24.de schließen kann, dass ich seit dem ersten Besuch in Ratekau offen habe). Beides ausprobiert und für zukunftsfähig befunden. Die direkte Zukunft sah aber erstmal zentral organisierte Kinderbespaßung vor, und so wurden Fische gebastelt und Gesichter angemalt. Wobei von anderen organisiertes Basteln toll ist, weil man das ganze Gelumpe nicht nach den 10 Minuten Zeitvertreib selber auf- und wegräumen muss.

Außerdem Bollo getroffen. Der ist quasi der hiesige Cousin vom Wagraini. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen.

Höhepunkt dann vielleicht das nachmittägliche Ponyreiten. Nicht im Ferienpark, sondern in einem ortsansässigen Reitclub. Und der war schon so… richtig Reitclub. So Ludger Beerbaum-mäßig richtig. Groß (also groß-groß) und alles mögliche Pferdegeraffel, um die Vierbeiner in allen erdenklichen Disziplinen des Reitsports zu drillen. Etwas überraschend war dann, dass man uns nonchalant ein Pony in die Hand drückte und sinngemäß (und sehr lieb) sagte: „Viel Spaß damit“. Nix mit vorsichtig sein, nix mit „aber nur hier im Kreis“, kein „ich komm mal lieber mit“. Einfach nur Strick, Pony, los. So sind wir dann eine halbe Stunde über die Weiden gallopiert. Glauben, Nora hatte Spaß.

Aber egal, wir mieten uns jetzt eine Hure. Oder jeder eine, soll ja fair bleiben.