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2018

Was man halt so macht. In Cincinnati.

Ich war also in Cincinnati (bzw. bin es zum Schreibzeitpunkt noch). Mal gucken, was sich da so ergibt.

Also, einen (oder je nach Rechnung 1,5) Urlaubstag hatte ich ja tatsächlich. Und wir wären nicht in den US of A, wenn nicht der erste Gang zum Mietwagenkredenzer ginge. Denn anders kommt man ja hier nicht wirklich voran. Also in einer Garage Downtown einen Hyundai Irgendwas abgeholt. Der netterweise ein Nummernschild aus Florida hat. Ich mag sowas ja, so nette Gesten, um mich an tolle Urlaube zu erinnern. Danke AVIS!

Erster Tagesordnungspunkt: Cincinnati Premium Outlets. Ich hab nämlich eine Liste in den Koffer gelegt bekommen, die ich versucht habe, gewissenhaft abzuarbeiten. Generell gilt aber: irgendwie scheint die Zeit des „geilo, Outlet, lass die Karte glühen“ vorbei zu sein. Wir sind ja alles gefestigte Persönlichkeiten mit eigenem Stil mittlerweile. Und dann gibt nicht mehr das Angebot den Impulskauf vor, sondern die Liste der Dinge, die man sucht. Und leider nicht mehr so einfach findet. Semi-erfolgreich also, am besten ist noch das kleinste Mitglied dieser illustren Familie weggekommen. Wobei ich von den Prinzessinenkostümen im Disney Outlet Abstand genommen habe.

Jetzt warten alle auf weitere Punkte. Sorry, der Tag endet mit Pakete von Amazon abholen, Parkplatz vor dem Haus suchen, die Einkäufe möglichst nicht offen zu zeigen und Burger essen. Klingt so spektakulär, wie ein Business Trip sein soll!

Eine Nacht später, in der meine lieben Nachbarn erst die Straße mit Barry Manilow beschallten – und mit Straße meine ich „Gasse vor meinem Fenster“ – und dann jemand eine gefühlte halbe Stunde in regelmäßigen Abständen gehupt hat, war dann freier Tag. Also Kaffee und Hörnchen im Union Café geholt, das gute Hyundai-Pony gesattelt und auf Richtung Dayton, Ohio. Da steht nämlich das National Museum of the Air Force, und ich bin ein Sucker for Airplanes. Der aber erstmal genug von Flugzeuge angucken hat :-)

Gab aber lustige Sachen zu sehen: alte Flugzeuge, neuere Flugzeuge, Dioramen (Amerikaner lieeeeeben Dioramen), Flugzeuge der Präsidenten, Atombomben. Was man so erwarten würde. Und Veteranen, die in elektrischen Rollstühlen Scootern durch die Ausstellung mäandern.

Lunchtime musste dann nochmal das lokale Nationalgericht ran: Cincinnati Chili. Eine nicht sonderlich appetitlich aussehende Mischung aus Spaghetti, einer Art Hack-Sauce und geriebenem Cheddar. Nun. Ja. Hm. Es schmeckt besser, als es aussieht. Es ist aber nichts, was man in seine Rezeptsammlung aufnehmen müsste. Gilt übrigens auch für die Coney-Version.

Ok, der Tag war noch jung, also nochmal zwei Shoppingstopps gemacht und dann die Brücke nach Kentucky überquert. Hier liegt nämlich die Boone County Distillery, und da mit jegliche Erfahrung mit Bourbon fehlte, musste das geändert werden. Ein netter Chat mit dem Destilleriemitbesitzer später und ich bin dem ganzen nicht abgeneigt. Schmeckt! Gekauft.

Abendessen wieder in der bekannten Wildwestbar, jetzt schlafen.

Hier noch ein paar unsortierte Gedanken:

  • Ich habe einen Grilled Cheese Donut gegessen.
  • Cincinnati scheint mir größtenteils aus Parkplätzen zu bestehen.
  • Meine Nachbarn an der Ecke machen Barbecue. Indem sie einen Grill auf die Straße stellen.
  • Generell scheint es hier ein Ding zu sein, sich in Campingstühlen auf die Straße zu chillen.
  • Die USA haben Deutschland im Bereich Craft Beer einiges voraus.